deutscher Politiker; Oberbürgermeister von Stuttgart 1933-1945
* 21. Oktober 1890 Berlin
† 21. Januar 1963 Stuttgart
Wirken
Karl Strölin wurde am 21. Okt. 1890 als Sohn des späteren Generalmajors Karl v. St. (persönlicher württ. Adel) in Berlin geboren. Auch St. wurde zuerst Offizier, nahm aber 1920 seinen Abschied. Danach studierte er Nationalökonomie und Rechtswissenschaften und promovierte zum Dr. rer. pol. Er erhielt dann eine Anstellung als Stadtamtmann beim städtischen Gaswerk. Seit 1927 war er gleichzeitig Geschäftsführer des Landesverbandes württembergischer Gaswerke.
Bei der Wahl des Stuttgarter Oberbürgermeisters im April 1931 unterlag St. als Kandidat der Nationalsozialisten dem bisherigen Oberbürgermeister Lautenschlager. Nach der sogenannten "Machtergreifung" wurde St. dann aber am 17. März 1933 Lautenschlager als Staatskommissar beim Bürgermeisteramt Stuttgart beigeordnet und nach dessen freiwilligem Rücktritt am 3. Juli 1933 zum Oberbürgermeister ernannt. Seit September 1933 leitete er auch das Deutsche Auslandsinstitut.
Im Laufe der Zeit kam St. aber immer mehr in inneren Gegensatz zum Nationalsozialismus. Im Jahre 1943 hatte er den Mut, eine Denkschrift gegen die Rassen und Religionsverfolgung mit zu unterzeichnen. Dafür wurde er ein Jahr später gemaßregelt. Schon seit einiger Zeit gehörte er damals insgeheim der Widerstandsbewegung, dem Kreis um Goerdeler an. Weiter ergab im Herbst 1948 ein Verfahren gegen St. vor ...